Samstag, 9. Februar 2013

Gestrickt: Ishbel the Second

Liegt schon seit einigen Tagen (*hüstel* gut, Wochen) fertig rum und wartete drauf, zu voller Schönheit geblockt zu werden. Nun also endlich fertig fertig und direkt fotografiert: ein neuer Ishbel.



Diesesmal bin ich mit dem Ergebnis richtig glücklich. Wolle von Malabrigo macht das Strickstück butterweich, unendlich zart und kuschelig. Nachdem mir der erste vor einigen Jahren zu klein geraten war, ist dieses Exemplar nun erbarmunglos vergrößert worden. In vagem, wildem, überraschendem Anflug geliehener Kreativität hab ich mich todesmutig (schon mal versucht, Malabrigo-Wolle problemlos und ordentlich aufzuribbeln..?) entschieden, die Eyelets (s.v. Seraphim Shawl) im Stockinette Teil einzufügen. Glaubt mir, ich habe erst 37mal gezählt und gerechnet, damit die Eyelets passgenau auf der Spitze des Lace-Musters landen und dann ordentlich gebibbert, ob das am Ende auch gut oder doch nur Mottenzerfressen aussehen wird!


Aber: voll toll! Mein erstes selbst modifiziertes Pattern, endlich wieder ein wunderbarer Lace-Shawl (ich liebe das Pattern) und mein erstes fertiges Malabrigo-Wolkenwolle-Stück.



"Ja, aber: warum?"

Ich geb zu: Die Frage hätte von mir stammen können. Irgendwie tut sie es wohl auch.
Warum veröffentliche ich Bilder, wenn ich doch gerade erst am Anfang stehe?

Weil ich es kann? Weil ich auf das ein oder andere am Ende vielleicht doch ein wenig stolz oder zumindest zufrieden mit dem Ergebnis bin? Weil ich lernen will, wie es besser geht? Weil ich vielleicht irgendwann einige ausdrucken lassen mag (Fotoalben... Historiker sind so old school...) und so lerne, Auswahl zu treffen? Weil ich selber einen - idealiter einsetzenden - Fortschritt verfolgen will? Weil ich etwas, das ich für mich entdecke, mit denen teilen will, die es mir ermöglicht haben?
Irgendwie trifft alles zu.
Natürlich werde ich meinem selbst gesetzten Anspruch nicht gerecht. Wie auch? Bin ja weder ein gelernter Profi-Fotograf noch ein hochbegabter Amateur mit bekannt brillanter Kreativität und dem Auge für den perfekten Schuss. Und vielleicht - neben all der Egomanie eines Blogs überhaupt und der Präsentation eigener Werke im speziellen - hebel ich genau diesen "weil es nicht perfekt ist, ist es nie gut genug und gehört in eine Keller-Kiste gesperrt"-Gedankenzirkus aus. Nur, um einen metaphysisch wertvolleren Anspruch formuliert zu haben.

Aber am Ende läuft es darauf hinaus, daß mir das Fotografieren Spaß macht und ich es gerade sehr gern für mich entdecke. Wer weiß? Vielleicht poste ich nun für ein paar Tage mal Bilder und dann nie wieder was? Vielleicht aber auch werden all meine perfiden Intentionen befriedigt und ich poste noch viel mehr. ;-)

Freitag, 8. Februar 2013

Experiment: Friedhof

Meine Affinität zu Blut, Tod und Verderben im weitesten Sinne ist hinlänglich bekannt, daß ich recht schnell auf einem Friedhof landen würde also wenig überraschend.
Zufrieden bin ich mit den Bildern aber so gar nicht. Die ruhige Ästhetik von Verfall und Vergänglichkeit einzufangen wollte mir nicht so recht gelingen; memento mori als Motivkomplex würd ich aber sehr gerne weiter erkunden. Nächstes Mal also ein optisch spannenderer Friedhof, mehr Übung mit der Kamera und im Sommer nehmen mich die Jungs dann mit auf eine ihrer Ruinentouren.

Für den Moment: Bilder bestenfalls ludistischen Charakters:



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Kurzer Streifzug an der Wupper



  
  


  
  

Mittwoch, 6. Februar 2013

Emil

Unvermeidlich bei Tierbesitzern mit neuer Kamera: Es wird das am wenigsten wehrhafte Motiv in seiner begrenzten Fluchtmöglichkeit, Futterabhängigkeit und, natürlich, seinem bezaubernden Aussehen schamlos ausgenutzt. Außerdem ist Emil seit fast genau einem Jahr und zwei Wochen hier, was eigentlich mindestens auch ein Anlaß und Ausrede ist.
Darüber hinaus entschuldige ich mich für die Erfüllung dieses Klischees.


(Woher kommt das Bildrauschen? Wie vermeid ich das?)




Tiefe Tragik des Katerdaseins: Er darf nicht mit der Kamera spielen. Nicht mal mit den Trageriemen, die so lustig baumeln.


Meine feine, kleine Nikon und ich entdecken die Welt.

Zu Weihnachten lag eine wunderbare, feine, kleine, rote Nikon Coolpix L120 unterm Baum. Ich argwöhne, der subtile Hinweis meiner Familie lautete, daß sie nicht mehr gewillt sind, mir ständig für irgendwelchen Kleinkram - oder dann doch nicht umgesetzte Ideen - ihre Kamera zu leihen. ;-)
Nun entdecken meine feine, kleine Nikon und ich die Welt. Das heißt, im Moment befinden wir uns noch im Stadium, in dem ich eine voll tolle Idee habe - und sie ein voll anderes Bild macht. Gut, eigentlich ist es die Kombination aus mangelnder Erfahrung, strittiger Kreativität und selbstkritischem Perfektionismus.
Jedenfalls entdecken wir die Welt, freunden uns an und lernen, welche Art Bilder wir machen mögen. 
Auf dem Weg dieses Lernprozesses fotografierten wir zeitweise wüst alles...

...Weihnachtsdeko

...Winterblüten


...eigene Tiere


...fremde Tiere


...Getränke

...Wolle


Das war zwar planlos, brachte jedoch mehrere Erkenntnisse mit sich:
Es hilft ungemein, wenn das Motiv stillhält.
Schwarzweiß ist ganz oft viel großartiger als bunt.
Das macht Spaß.
 
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