Donnerstag, 29. Dezember 2011

Nachtrag

Sollte ich mir konkrete Pläne für 2012 machen? Macht man das so?

Ich stellte jedenfalls gerade beim Denken fest, daß ich davor zurückschrecke, weil ich fest überzeugt bin, daß das doch eh nix bringt und ich dann noch mit der Enttäuschung des Versagens für andere und für mich leben muß.

Ganz schön bitter eigentlich.

Kopernikus sagt....

So prüfet Euer Weltbild!

Im Ernst: In den letzten Tagen hab ich mich wieder viel mit den großen Fragen des menschlichen Seins beschäftigt: Wer bin, wer will ich sein, wo wollte ich immer hin, wo will ich jetzt noch hin, wo stehe ich gerade.

Gestern hat mein Ex-Freund noch einige meiner letzten Überbleibsel in die Magisterklause gebracht und mir dabei erzählt, wie es so für ihn läuft: Studium läuft sehr gut, Doktorarbeit ist in beharrlich guter Aussicht, neue, bildhübsche und intelligente Freundin (ich kenn sie vom Sehen, es ist also wirklich so) - die überdies auch von der Katze gemocht wird (elende Verräterin!, auch wenn ich nur Gammatierchen der Herde war, hätte Sina doch wenigstens so tun können als wär ich ihr nicht so leicht zu ersetzen, oder..?) -, die so oft ersehnten gemeinsame Abende mit Freunden zum Kochen etc. in der Wohnung und im Sommer geht es zur Erfüllung eines Traums als Famulant nach Afrika.
Bäm. Danke, Schicksal, tritt doch noch mal nach. Ich gönne ihm das wirklich, so ist es echt nicht! Auch, wenn wir offenbar nicht so befreundet sein können, wie ich es vorher gedacht und gehofft hätte, soll er meinetwegen glücklich werden.
Es ist nur trotzdem merkwürdig. So aus dem gemeinsamen Leben bzw. der Erinnerung daran verdrängt werden. Irgendwie.
Zudem sitz ich hier alleine in der Magisterklause. Für mich gibt es nicht mal die Möglichkeiten zu Beziehungen/Affären/u.ä., wenn ich denn nur wollen würde (danke, der Spruch war dann übrigens echt unnötig...). Mit mir kuschelt nachts kein kleines, pelziges Wesen, das schnurrt und spielt und einfach wundervoll da ist. Ich komm mit der Magisterarbeit nicht weiter - eigentlich, wenn ich ehrlich bin, nicht mal in einen ernstzunehmenden Anfang - und habe die Hälfte der Zeit schon um (mich wieder krankschreiben lassen, will ich einfach nicht).
Ich weiß nicht, wo ich genau hin will, denn ich komme nicht mal in dem weiter, was gerade ansteht und habe das irritierende Gefühl, unfähig zu einem einzigen Schritt auf einem Laufband zu stehen. Das angeschaltet wurde. Und ich drifte davon.
Insofern "bäm". Insofern danke für dieses Nachtreten. Für diese Erinnerung daran, wie sehr sich mein Weltbild des letzten Jahres - egal, was ist, das Wir ist da, zusammen mit Sina eine Herde - ins Gegenteil verkehrt hat, wie aus der Zukunft gefallen ich zu sein scheine. Für das Aufzeigen des Kontrastes zwischen alles-ist-gut und meiner persönlichen Realität (der Kontrast Daniels Leben entwickelt sich großartig - womit ich immer fest gerechnet hatte, sollten wir uns mal trennen, das überrascht mich also nicht so - und mein Leben entwickelt sich nicht, egal wie ich mich anstrenge, macht es nicht besser). Ich will mich nicht mehr schlecht fühlen, eine immer dünnere Staumauer besitzen; ich will endlich, endlich "das Gute" erleben, fühlen, sein.

Ich weiß, daß klingt alles sehr jammerig gerade. Aber eigentlich fühl ich mich einfach nur noch verwirrt und mutlos. - Kennt noch jemand den Riesen aus "Jim Knopf", der immer kleiner wird, je näher er kommt? So fühlt sich das an!
Naja, tschakka und so. (Bitte erzählt mir nichts von Silberstreifen am Horizont und so was, das könnte einen empfindlichen Nerv treffen! ;-) )
Seh ich die Sachen einfach nur zu falsch? Brauch ich diesen 'Crash', um auf wundersame Weise einen Fundus von was-auch-immer-perfekt-wäre in mir aufzutreiben? Erwarte ich zu viel? Oder tue ich vielmehr zu wenig dafür?

Weihnachten, die zweite

Es war dann doch noch ein Familienfest. Unter anderem auch mit gemeinschaftlichem Spielen (Wii statt Brett, man geht ja mit der Zeit) und leckerem Essen.
Ohne viel sagen zu wollen, präsentiere ich voller Dankbarkeit die Gaben:
"Big Bang Theory"! Erste und zweite Staffel! Mit den dazugehörigen Bechern kann ich mir selbst den Kaffee bereiten, um diese lange Nacht vor dem Fernseher durchzustehen. Außerdem einen mp3-Player (man beachte: Zumindest Star Wars verläßt mich am Heiligen Abend überraschend nicht.^^ ) und einen Kalender mit Krimi-Ratespielen für jeden Tag und Tische! Ich besitze endlich Wohnzimmertische!
Ich bin also mehr als glücklich mit Verlauf und überreichlichen Gaben ;-)

Samstag, 24. Dezember 2011

Weihnachten?

Nun denn. Heiligabend. Offensichtlich.
Weihnachten war für mich immer wichtig. Allerdings nicht so sehr, wie man vielleicht meinen könnte, als Kirchenfest, sondern weil es für mich die absolute Figuration von heimeliger Gemeinschaft ist. Von eigenen Familientraditionen, die auch Zugehörigkeit und Abgrenzung dieser Klein-Herde vom ganzen Rest der Welt symbolisieren.

Als Kind haben wir Heiligabend morgens mit der ganzen Familie den Baum geschmückt, sind am ganz frühen Nachmittag mit unserem Vater in den neuesten Disney-Zeichentrickfilm gegangen, danach mit Mutter in den Familiengottesdienst (der jeweils andere Elternteil hat "auf das im Backofen schmorende Abendessen aufgepaßt"), bis zur Bescherung um 18h haben wir in der Küche zusammen Brettspiele gespielt. Der erste Weihnachtsfeiertag war dann das Treffen der ganzen Familie.
Als ich mit Daniel zusammengezogen bin, haben wir unsere Weihnachtstraditionen etabliert: Morgens gemeinsam den Baum schmücken, den er uns nur besorgt hat, weil es mir was bedeutet; nachmittags gemeinsam kochen - Kohlrabisüppchen, Schweinebraten mit Senfkruste dazu Kartoffeln, Möhren und Blumenkohl, Mousse au chocolat, Rinderherz für Sina -; zusammen essen, dazu ein Glas Baileys; ab 20h haben wir in den ersten Jahren das Jugendzentrum für die Einsamen und/oder Familienfestflüchtigen unserer 'Kiddings' (die Jugendlichen) geöffnet und in den letzten Jahren dann die Abende stattdessen bei der Freiwilligen Feuerwehr mit Freunden, selbstgebackenen Keksen und Roberts Glühwein verbracht. Am ersten Weihnachtstag standen erst Frühstück und Mittagessen mit seinen Eltern, dann Kaffee und Kuchen und Abendessen mit meinen Eltern an.

Und dieses Jahr?
Gefühlt fällt Weihnachten aus.
Nicht, daß ich mich nicht freuen werde, meine Familie zu sehen! Aber das Geschenk für meinen Bruder ist noch nicht eingetroffen, was mich schon massiv ärgert. Und es ist irgendwie doch etwas ganz anderes, auch, wenn ich es nicht richtig erklären kann.
Denn vor allem sitz ich hier alleine in der Magisterklause rum. Keine Herde, keine Anbindung. Nicht in dem Sinne zumindest.
Und auch, wenn es viele nicht glauben wollten und mich deshalb aus Mitleid eingeladen haben: Es macht wirklich keinen Unterschied, ob ich am 20. oder am 24. alleine rumsitze!
Allenfalls sind damit einhergehende Anwandlungen von Einsamkeit heute kurzzeitig präsenter. Zum ersten Mal seit einiger Zeit nämlich auch wieder der Verlust: Kein Star Wars, kein um den Baum und das Geschenkpapier streichendes Mauselmiez, keine freundschaftlichen Treffen.
Wie gesagt: Gefühlt fällt Weihnachten aus. Es ist ein bißchen wie von einem anderen Stern sein und mit den Gepflogenheiten der Einheimischen nix anfangen können.


Ich wünsch euch trotzdem ein frohes Fest und schöne Tage mit euren Lieben! =)

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Erkenntnis des Tages

"Ich habe keine Couch, ich habe einen Lebensraum."

Auf wundersame Weise häuft sich auf der nicht besetzten Hälfte der Couch beständig ein hartnäckiger Stapel von Sachen an, die unbedingt notwendig in Armreichweite liegen müssen: Tagebuch, Collegblock, die Textausgabe der Quelle für meine Magisterarbeit, die "Welt der Untoten" von David Wellington, Wolle und Nadeln für drei Strickprojekte, die Anleitung für ein drittes, die Post von heute (Moment...Warum liegt die eigentlich da?), ein grünes Kissen, die Wolldecke.
Zur Krönung des ganzen steht vor dieser Ansammlung auf weißem watteweichen Polstergrund der Schreibtischstuhl, zweckentfremdet als Laptoptisch.

Als ich gerade nach Hause gekommen bin und das so erblickte, ergab sich ein mentaler Widerstreit: Amüsement über die Verifizierung der Chaostheorie; heimeliges Wohlfühlen ob der Entspannung, die dadrin steckt; Hände überm Kopf zusammenschlagen ob der Unordnung; Sorge, daß ich - wenn ich das angedrohte Streßlevel für Abschlußarbeiten tatsächlich in der Form erreiche - komplett verwahrlosen und verwirrt sein werde.


PS: Aussortieren macht übrigens keinen Sinn. Die Sachen liegen morgen eh wieder da. Brauch ich ja alle! Unbedingt!

Montag, 12. Dezember 2011

Aufforderung?

Ist schon mal jemandem diese (Zigaretten?)Werbung aufgefallen?Mich bringt die immer ins Grübeln. Was genau das Motiv mit Zigaretten (verflucht! es waren doch Zigaretten, oder?) zu tun hat, hat sich mir dabei zwar noch nicht erschlossen - die konsequente Fortführung des Marlboromanns? -, aber dennoch bietet sie verschiedene perspektivische Ansätze, find ich.
"Maybe" im Sinne des englischen "Vielleicht", dem der Faktor der Eventualität geraubt wurde, so daß es nun definitiv ist? Was auch immer 'es' dann sein mag. Spannender Gedanke, oder? Die Konsequenz der Realität als geschärfte Kante an der sich Fragen brechen und man vor Tatsachen gestellt wird, mit denen man dann einfach leben und umgehen muß.
Oder fragt man im Sinne von "May (I) be?" um Erlaubnis, sein zu dürfen, und wird mit der Streichung aufgefordert zu sein? Ein annoncierter Tritt in den Hintern?
Ich find die Werbung faszinierend und mag solche 'Begegnungen' im Alltag, die einem über Tage hinweg Stoff zum Denken geben. Inspirierte Philosophie quasi.

Der letztgenannte ist der Interpretationsansatz an dem ich persönlich momentan immer hängen bleibe. Man sollte wohl nicht fragen, ob man anderen aufstößt, ob es ok ist, so zu sein, wie man sein will. Man sollte gerade über letzteres nicht nachdenken.
Wieviel Sinn macht es denn, zu überlegen, wie man sein will, wenn die Sehnsucht, schlicht zu sein, einen schon zu zerreißen droht?
Eben da packt mich die Werbung: Ich will sein, verflucht! Bleibe aber immer im "maybe", beider Lesarten, hängen, scheint mir. Jedes Mal, wenn ich die Werbung sehe, muß ich lächeln, fühle mich kurzzeitig bekräftigt und ermutigt. (Was jetzt bedeutsamer/wirksamer klingt als es gemeint ist!)


Zum Abschluß des Geschwafels noch ein thematisch passendes Lied. Roh, fordernd, laut.

Audioslave: Show me how to live

Dienstag, 6. Dezember 2011

Das Radio hat mir ein Lied geschenkt

Heute zum ersten Mal im Radio gehört und das Lied für mich entdeckt. Gefällt mir auch nach dem zweiten Hören Stunden später noch.
Gotye feat. Kimbra: Somebody that I used to know


Auch von Gotye, gerade erst-gehört: Eyes wide open


Es scheint einige gute Sachen von ihm zu geben, werd mich da mal weiter reinhören, glaub ich.
 
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